Therapien
Allgemeinmedizin
Rezepte und Überweisungen
Die Ausstellung von Rezepten und Überweisungen gehört zu unseren Kernaufgaben. Sie können über unser Rezepttelefon und über unser Kontaktformular die nötigen Dokumente vorbestellen (die Bearbeitung benötigt einen Werktag!).
Kleine Chirurgie
Zur Versorgung kleiner Wunden inklusive Hautnaht, sowie zur postoperativen Nachbetreuung (inklusive Entfernung der Nähte und Klammern) sind alle nötigen Materialien vorhanden.
Geriatrische Versorgung
Versorgungsverträge mit den Altenheimen der Umgebung liegen für sowohl für das Caritas Seniorenheim St. Hedwigs und St. Teresa, als auch für die Seniorenheime der AWO an der Bügelstraße und Schattige Buche vor. Die Versorgung von Patienten weiterer Bottroper und Oberhausener Altenheime ist auf Nachfrage möglich.
Hausbesuche
Falls erforderlich können Hausbesuche durchgeführt werden.
Psychosomatische Grundversorgung
Unter psychosomatischen Erkrankungen versteht man körperliche Erkrankungen und Beschwerden, bei denen sich trotz sorgfältiger Abklärung keine körperliche Ursachen der Symptome finden lassen. Eine medikamentöse Therapie bleibt ohne Erfolg. Was ist die Ursache?
Ergebnisse der Wahrnehmungsforschung ergeben, dass das Hirn ständig bemüht ist, eine schlüssige Interpretation der Wirklichkeit zu liefern, auch wenn diese Interpretation auf purer Erfindung beruht. Genauso verhält es sich mit unserem Ich: Nur eine Geschichte, die wir uns den ganzen Tag erzählen, um uns unser Dasein plausibel zu machen. (https://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Mensch-Individuum-Selbstbewusstsein).
Bei der psychosomatischen Reaktion entsteht ein Stresszyklus (siehe Abbildung ) dadurch, dass der Verstand (der sich aus der Vergangenheit speist) sich von den körperlichen Bedürfnissen (die sich immer im jetzigen Moment manifestieren) abkoppelt.
Der Körper ruft zur Änderung des Lebensstils auf und wir sind gehalten dem Aufruf zu folgen, wenn wir die Symptome zur Ruhe bringen wollen.
Weitere Informationen zur Änderung des Lebenstiles finden Sie in den Kapiteln
Buch-Tipp mit Übungs CD: „Mein Körper und ich, Freund oder Feind“ von Hanne Seemann
Schmerzmedizin
Schmerzanamnese
Als niedergelassener Schmerzmediziner behandele ich Patienten mit chronischen Schmerzen.
Zu Beginn einer Behandlung ist eine ausführliche Schmerzanamnese erforderlich. Sie können den deutschen Schmerzfragebogen hier herunterladen, bekommen ihn in der Praxis ausgehändigt oder auch zugeschickt. Für das Erstgespräch (Termin nach Vereinbarung). Planen Sie bitte etwa 30 Minuten ein.
Medikamente
Die medikamentöse Therapie erfolgt nach dem WHO Stufenschema . Die Gabe von Opiaten erfolgt leitliniengemäß (aktuelle Leitlinie [LONTS]) im möglichst niedrigen Dosisbereich und in der Regel mit retardierten Präparaten, die ihren Wirkstoff über einen langen Zeitraum abgeben. Auch gezielte schmerztherapeutische Injektionen können durchgeführt werden.
Eine monokausal augerichtete, rein pharmakologische Schmerztherapie ist auf Dauer erfolglos. Es sollten gemeinsam Wege gefunden werden, die Schmerzverarbeitung in Richtung einer erhöhten Toleranz zu verbessern. Dazu sind weitere (auch integrative) Therapiemethoden und ihre Mitarbeit nötig.
Akupunktur
Akupunktur ist eine jahrtausendalte Heilmethode. Sie ist als Teil der TCM eine klassische naturheilkundliche Reiztherapie, welche die Selbstregulationskräfte unseres Körpers in Gang setzt.
Sie zeigt Wirkung auf das gesamte Vegetativum, die Immunabwehr und das Allgemeinbefinden.
Zerstörte Strukturen kann sie nicht heilen, jedoch kann sie auch hier im Sinne einer ganzheitlichen Therapie psychovegetativ unterstützen und Schmerzen lindern. Bei der Akupunkturbehandlung werden sehr dünne Nadeln in wenige, ausgewählte Punkte eingestochen. Der Körper wird angeregt, das zuvor festgestellte Ungleichgewicht selbst wiederherzustellen.
Die Wirkung der Akupunktur ist nicht nur für die Indikationen Knieschmerz und LWS Beschwerden* gut belegt. Studien belegen den Nutzen auch bei Inneren Erkrankungen und bei psychischer Belastung.
*die Kosten für diese Indikationen übernimmt Ihre Krankenkasse, sofern die Beschwerden seit 6 Monaten bestehen.
Die Abbildung zeigt eine Kirlian (Hochspannungs- und Hochfrequenz-Fotografie) Aufnahme des Dünndarm- Meridians. [aus „Der unsichtbare Regenbogen und die unhörbare Musik“, Prof. Chang-Lin Zhang, Monarda Verlag, S.54, Abb. 2.2.9]
Neuraltherapie
Die Neuraltherapie ist ein traditionell angewandtes Verfahren, bei der die Anwendung eines Lokalanästhetikums zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken erfolgt. Die Neuraltherapie stützt sich auf zwei Therapiezweige: Die Segmenttherapie am Ort des Schmerzes oder dem Bereich der Beschwerden und die Störfeldtherapie, bei der die Neuraltherapeuten sogenannte Störfelder wie z. B. Narben behandeln, die selbst unauffällig sind und keine Beschwerden verursachen, aber an anderen Körperregionen Schmerzen hervorrufen. Sie kann ergänzend oder nach Versagen anderer Therapie-Methoden auch als alleiniges Verfahren angewendet werden.
Chirotherapie / Manuelle Therapie
Die Chirotherapie wird bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, die Beschwerden verursachen, angewendet. Da Befundaufnahme und Behandlung ausschließlich mit der Hand durchgeführt werden, grenzt sich die Manuelle Medizin von der invasiven und der medikamentösen Medizin ab.
Chirotherapeutische Methoden sollten bei langfristigen Beschwerden durch eine Physio- oder Übungstherapie ergänzt werden, um auf Dauer wieder einen akzeptablen Bewegungsspielraum zu ermöglichen.
Was können Sie selbst tun?
Sehr hilfreich ist es, wenn Sie aus einer vorhandenen Bewegungspassivität herausfinden und tun, was noch möglich und leicht in den Alltag integrierbar ist. Machen sie langsam und lassen sie sich nicht entmutigen. Rückschritte gehören dazu. Beginnen Sie mit kurzen Einheiten, die Sie sehr langsam ausweiten. Lieber langsam, aber dafür sicher ihren Bewegungspielraum erweitern. Suchen Sie sich eine Bewegungsart die gut dosierbar ist und Ihnen Spaß macht (z.B. Rudergerät, Fahrrad fahren oder Schwimmen).
Ergänzend sollten Sie sanfte Dehnungs- und Haltungsübungen (z.B. nach Alois Brügger) oder auch gezielte Methoden (z.B. nach Liebscher) durchführen. Die Anwendung eines Faszien Sets (mit Faszien-Rollen) stellt eine sinnvolle Ergänzung der Therapie dar.
Hier eine milde Dehnübung (Bewegungsperlen 3), die Sie hervorragend mit einer Achtsamkeitsübung (Body Scan) kombinieren können.
Ein Beispiel für gezielte Dehnung: Piriformis-Therapie nach Liebscher.
Achtung: Hören sie bei zunehmenden Schmerzen auf Ihren Körper und verzichten Sie auf die Übung, oder verkürzen Sie die Übungszeit!
Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR)
Die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion ist ein von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn in den späten 1970er Jahren in den USA entwickeltes Programm zur Stressbewältigung. Es beruht auf der Zen Meditation. Der Verzicht auf Urteile führt bei erfolgreicher Praxis zum Stillstand des Verstandes und zum Gewahrwerden des Jetzt (Achtsamkeit). Aufgrund erfolgreicher Studienergebnisse werden Teile des Programms u. a. im Rahmen verschiedener verhaltenstherapeutischer und psychodynamischer Psychotherapiemethoden eingesetzt.In einem 8 wöchigen Kurs erlernen die Teilnehmer verschiedene Achtsamkeitsübungen.
Kurse finden beispielsweise in Duisburg und Essen statt. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten auf Anfrage, oder übernehmen einen Teil davon.
Buch-Tipp:
- Im Alltag Ruhe finden, Jon Kabat Zinn, Knaur
- Das Achtsamkeitstraining: 20 Minuten, die ihr Leben verändern, Dany Penman, Goldmann
- Achtsam leben, Heike Mayer, Scorpio
- Meditation für Anfänger, Jack Kornfield, Arkana (CD)
Ordnungstherapie
Grundlagen der Ordnungstherapie
Ziel der Ordnungstherapie ist , den Organismus wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Die Homöstase (das Gleichgewicht verschiedener Stoffwechselvorgänge) ist ein universelles Prinzip aller Organismen.
Die Lebensstiländerung wird in fast allen Leitlinien als erste Maßnahme genannt, führt aber in der Praxis ein relatives Schattendasein.
Selbsthilfe
Wer soll etwas ändern, wenn nicht der Patient selbst?
Um im Bezug auf die eigene Gesundheit wieder selbst wirksam zu werden, erfordert es etwas Durchhaltevermögen. Die erste Phase ist entscheidend: Schon nach wenigen Wochen können Sie, mit der nötigen Konsequenz, eine neue Routine und damit dauerhaft neue Lebensqualität gewinnen.
Versuchen Sie aber zunächst kleine Schritte und überfordern Sie sich nicht.
Bewegung
Drei bis vier mal in der Woche sollten Sie sich mindestens 30 Minuten kontinuierlich bewegen. Dabei sollten Sie einen Herzfrequenz von 100 Schlägen pro Minute erreichen. Eine Pulsuhr mit Messung am Handgelenk und integriertem Schrittzähler kann die Kontrolle verbessern und hat mitunter einen motivierenden Effekt.
Damit es nicht langweilig wird, können Sie Navigations Apps (z.B. Komoot) nutzen, mit denen Sie neue Touren erkunden können.
Schließen Sie sich einer Gruppe an.
Ernährung
Entwicklungsgeschichtlich ist der Mensch ein Lauftier und Früchteesser. Unser biologisches Programm hat sich seit 40000 Jahren nicht grundlegend geändert. Der Darm hat Mühe sich mit dem Überangebot aus Zucker, Milch und Fleisch anzufreunden. Unser integriertes Fastenprogramm wird zudem kaum noch abgerufen.
Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, mehr unverarbeitete, pflanzliche Kost zu sich zu nehmen und zwischenzeitliche Fastenintervalle einzulegen.
Buchtipp: Mit Ernährung heilen, Prof. Dr. Andreas Michalsen, Insel Verlag.
Entspannung
Versuchen Sie ein Gleichgewicht aus An- und Entspannung herzustellen. Planen sie ausreichend Pausen ein. Versuchen sie sich mindestens 30 Minuten am Tag an einen ruhigen Ort zurückzuziehen, nur zu einem Zweck: Regeneration.
Nutzen Sie diese Zeit auch um Ihren Verstand zur Ruhe zu bringen (z.B. mit dem Body Scan) oder um milde Dehnungsübungen zu machen.
Atmung und Achtsamkeit
„Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden“ sagte John Lennon.
Lassen Sie es nicht soweit kommen, dass Ihr Leben am Ende nur aus Plänen/Gedanken besteht. Es wäre doch tragisch, dass Sie nie richtig am Leben teilgenommen haben.
Die Aufmerksamkeit von Außen auf das Innere zu wenden ist am Anfang die Grundvoraussetzung des Meditierens. Im ersten Schritt erfolgt die Konzentration auf die Atmung. Setzen Sie sich gerade aber bequem auf einen Stuhl. Richten Sie sich gerade auf, aber versuchen Sie alle Muskeln zu entspannen. Spüren Sie Ihren Atem in den Körper strömen. Dann Atmen Sie aus. Versuchen Sie, dabei nicht aktiv zu werden: einfach geschehen lassen. JETZT sind Sie…
Am Anfang ist es einfacher auf eine geführte Meditation zurückzugreifen. Lassen Sie Gedanken und Emotionen ruhig kommen und gehen. Vermeiden Sie aber jedes Urteil, sonst sind Sie wieder im Gedanken und nicht mehr präsent…
Schauen Sie sich zur Information und Motivation die heilende Kraft der Achtsamkeit an (ARTE Doku).
Buchtipp: JETZT Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle, Kamphausen
Palliativmedizin
Rechtliche Aspekte / Patientenverfügungsgesetz
Die letzen Dinge des Lebens sind in Deutschland im sogenannten Patientenverfügungsgesetz geregelt. Es ist für Patienten nicht immer nachvollziehbar, wie Ärzte enscheiden. Im Grunde sind zwei Dinge entscheidend:
- Was will der Patient?
- Ist die ärztliche Therapie noch angemessen (indiziert)?
Bei beiden Fragen besteht eine Dynamik. Situationen ändern sich. Deshalb ist zur Konkretisierung in vielen Fällen hilfreich, wenn es einen Ansprechpartner gibt, der den Patientenwillen umsetzen und dem Arzt als Gesprächspartner dienen kann, wenn der Patient selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Hierfür sollte der Patient zusätzlich zur Verfügung noch eine Vollmacht oder Betreuungsverfügung ausgefüllt haben. Diese sind ebenfalls als Vordruck erhältlich. Ein Gespräch mit dem Hausarzt ist in vielen Fällen hilfreich: Er hat das nötige medizinische Wissen und kann aufgrund der in der Datenbank vorhandenen Unterlagen, fragenden Kollegen Auskunft über den niedergelegten und mutmaßlichen Willen des Patienten erteilen.
Tipp: Artikel von Prof. Gian Domenico Borasio zum Patienten-verfügungsgesetz.
Bundesministerium für Justiz: Formularvorlagen zu Verfügung und Vollmacht
PALMA Formular für den Notarzt
Buch-Tipp: Über das Sterben, Gian Domenico Borasio, DTV
Symptomkontrolle
Vorausetzung für die Therapie eines qualifizierten Palliativarztes (QPA) am Patienten, ist die Einschreibung beim palliativmedizinischen Konsiliardienst Bottrop. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel der Hausarzt per Fax für Sie. Anschließend werden Sie von den Koordinatoren des Dienstes aufgesucht und alle für die Versorgung nötigen Maßnahmen werden ergriffen.
Es ist ein 24 Stunden Dienst an allen Tagen des Jahres eingerichtet, so dass nicht zu befüchten ist, dass Angehörige in Notsituationen ohne Unterstützung bleiben.
Aufgabe des QPA ist die Durchführung einer Symptomkontrolle: d.h. in der Regel, auftretende Luftnot, Schmerzen, Unruhe oder Angst pharmakologisch zu unterdrücken.
Spiritual Care
Niemand kann wissen, was uns erwartet, wenn unser Leben zuende geht.
Dennoch gibt es Forscher (beginnend mit Elisabeth Kübler-Ross), die sich mit dem Sterben und dem Tod wissenschaftlich auseinandersetzen. Bei Podiumsdiskussionen wird offen über den Fortbestand unseres Bewusstseins diskutiert. Wissenschaftler wie Peter Fenwick haben regelmäßig auftretende Phänomene im Zusammenhang mit unserem Sterben erforscht.
Mit der konkreten Sterbephase hat sich auch Monika Renz als Leiterin der Psychoonkologie in St. Gallen (Schweiz) wissenschaftlich auseinandergesetzt. Als erleichternd für den Sterbeprozeß hat sich das „Loslassen können“ von beiden (Sterbenden und Angehörigen) herausgestellt. Um dies zu ermöglichen, ist es hilfreich der Spiritualität wieder mehr Raum zu geben, als bislang üblich. Erste Entwicklungen (Spiritual Care als Ergänzung zur Palliative Care = Pflege Sterbender) gibt es nun auch in Deutschland.
Buchtipp:
- Endloses Bewusstsein, Pim van Lommel, Knaur
- Hoffnung und Gnade – Spiritual Care, Monika Renz, Kreuz Verlag